Stelarc

Stelarc ist ein australianischer Performance-Künstler. Er verwendet medizinische Geräte, Prothesen, Roboter, Systeme der virtuellen Realität und Internet, um die Parameter des Körpers zu expandieren und zu steigern. Bei seinen Aufführungen verwendet er technologische Fortsätze (die Dritte Hand, mit EMG-Signalen gesteuert).

 

Er hat das Innere seiner Lunge, seines Kolons, seines Magens gefilmt (Stomach Sculpture, ein Mechanismus, der sich im Hohlraum des Magens bewegt und sich beleuchtet, Klänge erzeugt, sich öffnet und schließt, sich ausdehnt und sich zurückzieht). Zu seiner künstlerischen Tätigkeit zählen ferner 25 "Schwebelagen" seines Körpers in verschiedenen Positionen und Situationen in entfernten Standorten, bei denen er auf Hautimplantate zurückgegriffen hat. Bei Fractal Flesh als Teil von Telopolis hat er ein System zur Muskelstimulation entwickelt (Interfaced Muscle Stimulation System), das den Zugang, die Aktivierung und die Koreographie mit einer Fernsteuerung ermöglicht (Uraufführung von Fractal Flesh, Split Body, Gestaltung von Ernesto L. Francalanci, Beyond the Sculture, Padua, 1995). Performances als Ping Body und Parasite, bei denen der Wissensstand über die telematische und automatisierte Steuerung von externen, ausgedehnten und virtuellen Nervensystemen über Internet untersucht wurde. Kürzlich hat er sein Werk Exoskeleton vervollständigt; es handelt sich um eine selbstbewegende Maschine mit sechs Beinen, die er in Bozen vorführen wird.

 

Im Jahre 1995 erhielt Stelarc ein dreijähriges Stipensium (Fellowship) beim The Visual Arts/Craft Board, The Australia Council. Im Jahre 1997 wurde er Professor für Kunst und Robotik h.c. an der Carnegie Mellon University. Im Jahre 1998 wurde er zum Forschungsberater an der Fakultät für Kunst und Design der Nottigham Trent University ernannt. Seine Werke sind von der Sherman Galleries von Sidney dargestellt.

 

Exoskeleton, Event for Extended Body
and Walking Machine

EXOSKELETON: eine selbstbewegende Maschine mit sechs Beinen, die mit einem Pneumatikmotor angetrieben wird. Diese Maschine wurde als Ausdehnung des Körpers konzipiert und bewegt sich mit einem wellenartigen Gang oder mit einem Dreifachschritt nach vorne, nach hinten, seitlich oder dreht sich im Kreis. Diese Maschine kann durch das Zusammenziehen und Strecken der Beine in die Hocke gehen und wieder aufstehen.

 

Der Körper des Performers nimmt auf einer rotierenden Plattform Platz; die Beine der Maschine bewegt der Performer durch die Ansteuerung der Neigungssensoren und Mikroschalter, die auf einem Außenskelett, welches Rumpf und Arme umgibt, angebracht ist. Der linke Arm hat eine Verlängerung aus einem pneumatischen Manipulator mit 11 Bewegungsgraden, der in seiner Form einer menschlichen Gliedmaße entspricht, jedoch Zusatzfunktionen hat. Die Finger öffnen und schließen sich und verwandeln sich so in Mehrfachpinzetten. Die Finger sind einzeln biegsam, Daumen und Handgelenk können rotieren. Der Körper des Performers setzt die selbstbewegende Maschine durch das Bewegen der Arme in Gang. Verschiedene Gesten verursachen verschiedene Bewegungen der Maschine, mit einer Wechselbeziehung zwischen den Gliedmaßen des Körpers und den mechanischen Beinen.

 

Die Arme des Performers steuern den Ablauf der Bewegungen des Motors und erzeugen ferner eine Kakophonie von pneumatischen, mechanischen und von Sensoren modulierten Geräuschen...